The Photographers’ Gallery

in der Kategorie Kunstgalerien

16–18 Ramillies Street, W1F 7LW (Karte)

Tel.: +44-845 262 1618

Eintritt kostenlos!

Di – Sa 10–18, Do 10-20 Uhr, So 11.30 – 18 Uhr. 

Das Café ist Mo – Fr ab 9 Uhr geöffnet.

  Oxford Circus, Tottenham Court Road

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(Foto: C. Lafaire)

Eine Institution unter den Londoner Spezialgalerien. Seit 1971 erfolgreich – als Forum für Fotografen wie als Buchhandlung.

Aktuell: Deutsche Börse Photography Prize 2013

Bis zum 30 Juni zeigt die Galerie Fotos der vier Finalisten des diesjährigen Preises der Deutschen Börse. Es ist eine faszinierende Ausstellung, die wieder einmal beweist, wie eindrucksvoll, bewegend und stimulierend Fotografie noch heute sein kann. Der Preis ist mit £30 000 dotiert und wird jedes Jahr verliehen. Der Photography Prize wurde 1996 von der Photographers’ Gallery ins Leben gerufen. Die Deutsche Börse ist seit 2005 Titelsponsor. Der Preis zählt zu den renommiertesten internationalen Kunstpreisen.

Ausgestellt sind in diesem Jahr Werke von Adam Broomberg und Oliver Chanarin, Mishka Henner, Chris Killip und Cristina de Middel. Die Auswahl dieser Künstler beweist vor allem aber auch die Vielschichtigkeit der Fotografie. Während der Südafrikaner Broomberg und der Brite Chanarin Bertolt in “War Primer 2″ Brechts Kriegsfibel aus dem Jahr 1955 zur Vorlage nehmen und durch den Krieg gegen Terror aktualisieren, greift der Brite Henner mit “No Man’s Land” auf Google Street View zurück, um auf den Landstraßen Südeuropas Prostituierte ausfindig zu machen. Nicht nur für die Jury war es eine Gradwanderung zwischen “Voyeurismus, Informationsbeschaffung und das Recht auf Privatsphäre”. Die Frauen, die ja eher zufällig von den Kamerawagen erfasst wurden, stehen meist allein inmitten einer durch ihre Präsenz ins Unwirkliche entrückten Landschaft.

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Mishka Henner (Foto: C. Lafaire)

Ganz anderes die Serie schwarz-weißer Fotos des Briten Killip “What Happened in Great Britain 1970-1990″. Sie zeigen die Desintegration des Industriellen Norden Englands, die Auswirkung des Thatcherismus, der hierzulande gerade jetzt durch den Tod und die Beerdigung der ehemaligen Premierministerin so aktuell diskutiert wurde.

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Chris Killip (Foto: C. Lafaire)

Ganz anders, eher zum Schmunzeln anregend, die Bilder der spanischen Fotografin de Middel “The Afronauts”. Nachdem Zambia 1964 unabhängig wurde, startete das Land ein Weltraumprogramm unter der Leitung eines Edward Makuka Nikoloso. Er war das einzige Mitglied der National Academy of Science, Space Research and Philosophy. Ziel war es, die ersten afrikansichen Astronatuten auf eine Marsmission zu schicken. Nun, die Welt weiß, dass daraus nichts wurde. de Middel verwendet nachgestellte Fotos mit Zeichnungen und Briefreproduktionen und stellt so das fantasievolle Portrait eines nationalen Traums dar.

www.photonet.org.uk