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Millbank, SW1P 4RG (Karte)
Tel.: +44-20-7887 8888
Täglich 10 – 18 Uhr, Eintritt frei.
Früher hieß diese Kunstgalerie an der Themse schlicht The Tate. Inzwischen gibt es drei Ableger: die Tate Modern am Südufer der Themse, die Tate Liverpool im alten Hafen von Liverpool und die Tate St Ives in Cornwall mit Blick aufs Meer. Da musste man sich einen neuen Namen für die Mutter aller Tate Galerien einfallen lassen, und sich auf ein spezielles Gebiet konzentrieren. Stolz sagt die Tate Britain von sich: The home of British art from 1500 to the present day.
Früher stand an dieser Stelle am Rande von Westminster das berühmt-berüchtigte Millbank Prison, dessen Häftlinge unter grausamen Haftbedingungen und katastrophalen hygienischen Verhältnissen zu leiden hatten. Wer Glück hatte, wurde nach Australien deportiert; wer in Millbank bleiben musste, hatte keine Chance mehr. 1890 wurde das Gefängnis abgerissen. Sieben Jahre später öffnete hier ein anderes Gebäude seine Tore, die National Gallery of British Art. Sehr bald hieß die Kunstgalerie Tate Gallery – seit 2000 heißt sie Tate Britain . Sie war nämlich die großzügige Stiftung von Sir Henry Tate. Er hatte den Würfelzucker in England eingeführt und war Besitzer einer der größten britischen Zuckerraffinerien.
Es ist eine wunderschöne Galerie mit einer der weltweit wichtigsten Sammlungen britischer Kunst. Sie beginnt mit Werken aus dem 16. Jh., ist aber vor allem bekannt für Exponate des 20. Jh. Werke der Bildhauer Henry Moore und Barbara Hepworth oder der Maler Stanley Spencer und Francis Bacon gehören dazu. Auch zeitgenössische britische Kunst fehlt nicht, u. a. von Lucian Freud, Gilbert & George oder David Hockney. Bis zum 25. Oktober zeigt die Galerie eine bedeutende Retrospektive der Werke von Barbara Hepworth unter dem Titel: Sculpture for a Modern World.
Nicht wegzudenken aus der Tate Britain sind die Werke von William Turner (1775–1851). Ihnen hat man den gesamten Clore-Gallery-Anbau gewidmet, den Stararchitekt James Stirling 1987 errichtete. Turner-Freunde sollten viel Zeit für die rund 300 Ölgemälde sowie 19 000 Aquarelle und Zeichnungen des großen Malers mitbringen.
Im Boot zu neuen Kunstufern
Im riesigen Fundus der Tate befinden sich ebenso bedeutende Werke moderner Kunst aus aller Welt – dieser Teil der Sammlung hat sein Zuhause jedoch in der Tate Modern am anderen Ufer der Themse nahe der Millennium Bridge. Wer schnell dorthin will, begibt sich einfach ans Themseufer und nimmt das Tate Boat. Es verkehrt zwischen den beiden Museen mit einem Zwischenstopp am London Eye.