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Strand, WC2R 0EU (Karte)
Tel.: +44-20-7836 4343, Fax: +44-20-7240 6040, Reservierungen: +44-20-7420 2300
Embankment
Das Savoy gilt seit 1889 als eines der feinsten Hotels Londons. Es war von Anfang an eine Herberge, in der Verschwendung groß geschrieben wurde. Es war das erste Luxushotel Londons, das erste mit elektrischer Beleuchtung in allen Zimmern, das erste mit elektrischen Aufzügen (die damals sinnigerweise aufsteigende Zimmer genannt wurden). Es hatte Klimaanlage, 24-Stunden-Service, private Badezimmer und rund um die Uhr fließend kaltes und warmes Wasser. César Ritz war der erste Generalgeschäftsführer, Auguste Escoffier der erste „celebrity chef“.
Schon immer lagen immenser Reichtum und finsterste Armut in London dicht beieinander. Denn nur wenige Meter vom Savoy entfernt lagen früher die Slums, oft Schauplatz in den Romanen von Charles Dickens. Im Viertel direkt gegenüber befand sich Londons zentraler Gemüse und Blumenmarkt, Covent Garden, auch der nicht gerade eine Hochburg der Reichen.
Heute erstrahlt das Nobelhotel in neuem Glanz. Seit Oktober 2010– nach der umfangreichsten Hotel-Renovierung in der Geschichte Englands (3 Jahre und £ 220 Mio.) – werden wieder Gäste aufgenommen. Der Besitzer ist der saudi-arabische Milliadär Prinz Al-Waleed bin Talal. Er hat ohne Zweifel hohe Ansprüche. Und so werden Gäste, die mit dem Flugzeug anreisen, bereits am Flughafen begrüßt . Und wundern Sie sich bitte nicht, es gibt keine Rezeption mehr. Derart banale Handlungen wie “einchecken” werden in Ihrem Zimmer erledigt. Das hat natürlich seinen Preis. Die Zimmer fangen bei £440, und das schließt Frühstück nicht mit ein.
Der englische Starkoch Gordon Ramsay ist für das neue (alte) Savoy Grill verantwortlich. Die Restaurantkritiker loben die traditionellen Gerichte – erstklassige Zutaten und wenig Firlefanz.
Und noch etwas: bis heute ist die kurze Straße, Savoy Court, die vom Strand zum Hoteleingang führt, die einzige in ganz Großbritannien, in der man auf der rechten Seite fährt. Das soll darauf zurückgehen, dass Damen traditionell hinter ihrem Chauffeur saßen – der Chauffeur oder Droschkenfahrer konnte die Passagiertür (die nach vorne öffnete und somit auch den Türgriff vorne hatte) öffnen, ohne aussteigen und um den Wagen herumgehen zu müssen. 1902 wurde im britischen Parlament ein entsprechendes Gesetz eingebracht, dass es Droschken und Limousinen erlaubte, rechts in den Savoy Court zu fahren. Sonst hätten die Fahrer ja gegen die bestehende Straßenverkehrsordnung verstoßen.