in der Kategorie Alternatives London, Students London
Es ist vorbei. Die Gerichte haben entschieden. Nach 137 Tagen mussten die Bankkritiker am 28. Februar das Zeltlager räumen. Kurz vor 1 Uhr nachts erschienen Polizei und Gerichtsvollzieher zu Hunderten. Nach nur 2 Stunden und 15 Minuten vor der Platz vor der großen Treppe, die in die Kathedrale führt, leer. 20 Personen wurden verhaftet. Die Medien haben vor allem hervorgehoben, dass die Einleitung rechtlicher Schritte gegen die Londoner “Occupy-Bewegung” den britischen Steuerzahler fast £600 000 gekostet hat.
Das Management der Kathedrale, dass zu Beginn der Besetzung des Vorplatzes durch seine unfreundliche Einstellung gegenüber den Demonstranten einen enormen Image-Verlust erlitten hatte, räumte heute ein, man habe aus den vergangenen Monaten gelernt. Man hätte wichtige Themenbereiche und die Rolle der Kathedrale, hinterfragen müssen. Es täte ihnen leid, so die Erklärung der verantwortlichen Herren der Kathedrale, dass die Zeltstadt durch Polizei und Gerichtsvollzieher geräumt werden musste. Man habe sich aber verpflichtet, die Thematik, die hier angesprochen wurde, durch “unseren Gottesdienst, unsere Lehrtätigkeit und unsere Institution” auch weiterhin zu diskutieren.
Als sich die Demonstranten am 15. Oktober vor der Kathedrale einrichteten, wurde die Kirche “aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen” für die Demonstranten geschlossen. Man wollte nichts mit ihnen oder ihren Ideen zu tun haben. Die Öffentlichkeit war schockiert. Der Domherr und der Dekan traten aus Protest gegen eine von der Kathedrale geplante Zwangsräumung zurück.