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E8 3RH (Karte)
London Fields
Sobald die Sonne scheint erwachen die vielenParks der Stadt zu neuem Leben. Dann bevölkern die Bürgerinnen und Bürger die Grünflächen Londons. Das Publikum in den Parks ist sehr unterschiedlich. Das hängt einmal von der Lokalbevölkerung des Stadtteils ab, in dem sich der Park oder die Grünfläche befindet – vornehm, schlicht, modern, eher arm. Die innerstädtischen sind naturgemäß am kosmopolitischsten; sprich hier trifft man auf genauso viele Londoner wie ausländische Besucherinnen und Besucher.
Ein Park mit einem tollen Ambiente an warmen Sommertagen ist London Fields im Stadtteil Hackney. 1540 wird er zum ersten Mal in den Chroniken erwähnt. Viehhändler benutzten die Fields auf dem Weg zu den Londoner Viehmärkten. Heute gehören Teile von Hackney zu den neuen In-Vierteln der Stadt. Neben Straßen deren Häuser flotte junge Menschen gekauft haben, die sich die Preise in Westlondon nicht mehr leisten können, oder dort einfach nicht leben wollen, gibt es ganze Straßenzüge ärmlicher Sozialwohnungen. Ein sonniger Sommertag im Park verwischt diese Unterschiede.
Es ist ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Neuankömmlinge und Alteingesessene. Die meisten Leute sitzen auf dem Rasen, grillen und relaxen. Es gibt aber auch ein Freibad, einen Fußball- und einen Cricketplatz.
Ein Nachmittag auf den London Fields lässt sich hervorragend mit einem Besuch des Columbia Road Flower Market (sonntags von 8 bis 14 Uhr) oder des Broadway Market (samstags) verbinden. Beide Straßen haben natürlich auch Cafés, Restaurants und Geschäfte, die die ganze Woche aufhaben.
Die Gegend vom Broadway heißt Haggerston. An einem Ende überquert man den pittoresken Regent’s Canal, auf dem oft die bunt-angemalten Narrow Boats fahren. Wenn Sie Lust haben, gehen Sie doch einfach einmal eine Strecke auf dem ehemaligen Treidelpfad, der von Westlondon, durch den Regent’s Park, vorbei am Camden Market bis zum ehemaligen Hafen führt.
Oder wie wär’s mit einem ausgedehnten Spaziergang von den Finanztempeln der City of London zu den London Fields. Zwischen den beiden Punkten liegen Welten (im wahrsten Sinn des Wortes). Der Ausgangspunkt könnte Liverpool Street Station sein. Hier sehen Sie einige der Stahl- und Glaspaläste internationaler Banken und Versicherungen. Aber mit wenigen Schritten sind Sie auch schon in den Hallen des ehemaligen Obst- und Gemüsemarkts von Spitalsfield. Er ist inzwischen aufgemotzt mit vielen kleinen Restaurants und Geschäften. Dies war im 17. Jahrhundert das Viertel wohlhabender hugenottischer Seidenweber. Wie so oft in London verkam die Gegend zu einem Slumviertel. Die ärmsten jüdischen Einwanderer ließen sich hier nieder. In den 1960er Jahren folgten Pakistani und Bengalen. Londons bekannteste Straßen für bengalische Restaurants, die Brick Lane, ist nur ein paar Meter entfernt. Folgen Sie der Brick Lane Richtung Norden bis an ihr Ende. Dazu müssen Sie die Bethnal Green Road überqueren. Hier geht es vorbei an hässlichen Wohnhäusern des sozialen Wohnungsbaus. Die Swanfield Street nach rechts führt sie mehr oder weniger direkt zur Columbia Road. Biegen Sie in die Ezra Street nach links ein. Dort wo sich die Straße gabelt, halten Sie sich rechts, gehen durch die schmale Gasse. Dann rechts in die Shipton Street und sofort links in die Horatio Street. Sie gehen rechts in die Hackney Road und nach ein paar Metern (nach der Hackney City Farm) nach links in die Goldsmith’s Row. Jetzt geht es nur noch geradeaus. Vorbei an dem kleinen Restaurant Little Georgia (sehr zu empfehlen), über den Regent’s Canal, den Broadway entlang zu den Toren der London Fields. Viele Spaß!