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W2 (Karte)
Marble Arch, Hyde Park Corner, Knightsbridge, Queensway, Lancaster Gate.
Der größte innerstädtische Park Londons. Hier kann man ausruhen, picknicken, skateboarden, rudern, schwimmen, reiten, radeln und sogar in der Serpentine Gallery (Karte) moderne Kunst anschauen. Um korrekt zu sein, dieser Teil heißt aber eigentlich Kensington Gardens.
Ursprünglich war der Hyde Park der Hirschpark von Henry VIII. König Charles I. öffnete dann die Anlage im 17. Jh. für die Bevölkerung, die den Park sofort in Beschlag nahm. Die Hirsche verschwanden, aber noch bis zum Zweiten Weltkrieg diente der Park auch als Weideland für Schafe. Früher wurde der Hyde Park unter anderem für Duelle genutzt, und auf der Nordseite (in der Nähe des heutigen Marble Arch) drängten sich zwischen 1388 und 1783 immer tausende Schaulustige, wenn jemand am Galgen von Tyburn gehenkt wurde.
Über Kensington Gardens schrieb schon 1887 Johann Wilhelm von Archenholz: “…der königliche Garten zu Kensington ist den ganzen Tag für Spaziergänger offen. Nur ganz gemeinen Leuten, welche die Livrée der Armut tragen, ist der Zutritt versagt.” 30 Jahre später aber schrieb die Fürstin Lieven an Fürst Metternich, dass die “Kensington-Gärten zum Treffpunkt der Mittelschicht herabgesunken” waren und die gute Gesellschaft nur noch dorthin ging, “um sich zu ertränken”. Heute ist der Park unter anderem bei Au Pair-Girls und Kindermädchen beliebt, die hier ihre Zöglinge auf dem Broad Walk spazieren fahren.
Seit 1872 darf an der Speakers’ Corner jeder seine Gedanken frei äußern. Dieses Recht geht auf ein Ereignis im Jahr 1855 zurück, als sich 150 000 Menschen im Hyde Park versammelten, um gegen die geplante Zulassung des Handels an Sonntagen zu protestieren. Einer der Redner sollte von der Polizei festgenommen werden, weil die Versammlung illegal war. Nach großen Protestaktionen wurde das Versammlungsrecht dann aber 1872 schließlich anerkannt. Heute finden hier keine wirklichen Konfrontationen mehr statt. Es ist eher eine Art Volksbelustigung – vor allem, wenn sonntags religiöse Eiferer das Ende der Welt prophezeien.
Wesentlich leiser geht es im Londons Holocaust Memorial Garden zu, der 1983 eröffnet wurde und erstaunlicherweise nicht einmal auf der offiziellen Webseite des Parks auftaucht. Viel Erwähnung finden stattdessen der Brunnen zur Erinnerung an Prinzessin Diana und das Mahnmal zum Gedenken an die 52 Menschen, die bei den Terroranschlägen am 7. Juli 2005 ums Leben kamen. Eine Attraktion für Kinder ist das Peter Pan Denkmal in den Kensington Gardens. Für Kinder gibt es aber auch noch den Abenteuerspielplatz mit dem schönen Namen „Diana, Princess of Wales Memorial Playground“. Er ist sehr gut geeignet für körperbehinderte Kinder. Erwachsene haben nur in Begleitung von Kindern Zutritt (Black Lion Gate, Broadwalk, Kensington Gardens, tgl. 10 Uhr bis zum Einbruch der Dämmerung). (Karte)