in der Kategorie Kurioses, Neuigkeiten, Was Sie wissen sollten...
Es ist schon beinahe eine Binsenweisheit, dass London seit Jahrzehnten die aufregendste, sensationellste Stadt der Welt ist. Dem können allerdings die Analysten der Economist Intelligence Unit (EIU) schon seit Jahren nicht zustimmen. Schon im Olypianjahr 2012 entpuppten sie sich als absolute Partymuffel. Das Jahr in dem die Welt London feierte, gab die EIU ihre jährliche Bewertung der Lebensqualitäten der wichtigsten Städte der Welt heraus. Der Schreck war groß, das jubelnde London befand sich nicht unter den ersten zehn, nicht unter den ersten zwanzig, nicht unter den ersten dreißig, nein, auch nicht unter den ersten vierzig oder den ersten fünfzig. London – nach Meinung der EIU – kam an 55. Stelle von 140 Weltstädten. An erster Stelle kam in dem Jahr die australische Stadt Melbourne. An zweiter Wien, gefolgt von Vancouver, Toronto, Calgary, Adelaide, Sydney, Helsinki, dem australischen Perth und Auckland.
Im Sommer 2015, waren wir alle ein bisschen nüchterner. Aber die Analysten der EIU machten nur wenige Änderungen in der Aufstellung der besten Städte der Welt. Wieder führte das australische Melbourne, wieder war Wien auf Platz zwei, gefolgt von Vancouver, Toronto, Calgary, Adelaide, Sydney, Perth, Auckland, Helsainki und Zürich. London rutschte noch ein paar Stellen weiter runter.
Nun fragen wir uns natürlich, was sind denn die Kriterien der EIU, die immerhin zu der renommierten britischen Wirtschaftszeitschrift “The Economist” gehört, die nicht gerade für ihre Life-Style-Berichterstattung bekannt ist? Das erste Kriterium ist Sicherheit (Sicherheit vor Gewaltverbrechen und Terrorismus). Es folgen das kulturelle Angebot, Infrastruktur, Gesundheitswesen und Bildung.”
Stellt sich aber die Frage, ob London letztlich nicht einfach im Vergleich zu manch anderer Stadt cooler, aufregender, vielseitiger, vielschichtiger ist – und allein dadurch schlichtweg interessanter? Ein Vertreter der EIU gab zu, dass sie nach den Städten mit den geringsten Herausforderungen in jeglicher Hinsicht Ausschau halten.
Geben wir das letzte Wort dem derzeitigen Londoner Bürgermeister, Boris Johnson: “Es gibt viele Möglichkeiten, die Beliebtheit einer Weltstadt zu bewerten. London kommt in wichtigen Studien regelmäßig an erster Stelle, wenn es um die Frage von Lebensqualität, Arbeit und Investition geht.” Na bitte, der Meinung sind wir auch.
(Peter Sahla)